christa | kassandra

CHRISTA | KASSANDRA

Ein Dialog nach Christa Wolf

KASSANDRA


In dieser Inszenierung der Erzählung von Christa Wolf erscheint die mythologische Figur der Kassandra erschreckend gegenwärtig. Verkörpert von Johanna Malchow tritt sie nicht als tragische Heldin auf, sondern als eine unter uns, wenn sie im schonungslosen Blick auf ihr Leben das Gefühl der Ohnmacht gegenüber der eigenen Zeit offenbart.


Sie sieht eine Gesellschaft, die durch multiple Krisen von außen wie von innen zerrissen wird, und darin ihre Mitmenschen, die als Gefangene des Gewohnten das Notwendige
vermeiden und sich von der Angst beherrschen lassen.

Doch ihre warnende Stimme
bleibt ungehört. Wir alle sind Kassandra. Wir alle stehen unseren Ängsten gegenüber.
Wir alle können lernen zu sehen.

WO & WANN


Premiere am 28. Februar 2025

um 19 Uhr in der Kapelle 99


Vorstellungen: 1., 7. und 8. März 2025, jeweils um 19 Uhr


Eintritt: 15 Euro (10 Euro ermäßigt, 20 Euro Soliticket)


Karten unter: kassandra@johannamalchow.de


Kapelle 99

Theaterkapelle Friedrichshain

Boxhagener Str. 99

10245 Berlin

DAS STÜCK


Kassandra am Hafen von Mykene. Der Krieg ist vorbei, Troja zerstört, Kassandra eine Gefangene. Sie weiß, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben hat. Sie ergibt sich nicht. Sticht ihre Erinnerung an. Erlebt noch einmal, wie eine sicher geglaubte Welt in sich zusammenfällt, Gewissheiten sich auflösen, Geliebtes und Geliebte verschwinden oder sich gegen sie wenden.


Sie hat es so kommen sehen. Keiner sollte ihr glauben. Sie musste ja selbst erst lernen, sich zu glauben, hinzusehen, auch auf sich selbst. Dabei zeigt sich die Fähigkeit, zu sehen was ist, eben nicht als mythische Zauberkraft, sondern als bewusste Entscheidung, die
Augen nicht zu verschließen.

RECHTE


Die Aufführungsrechte liegen bei der Erbengemeinschaft nach Christa und Gerhard Wolf
vertreten durch die Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH Berlin.

DIE INSZENIERUNG


Regisseur Markus Weber hat den Romantext für das Theater adaptiert. Dem Geschehen auf der Bühne stellt er Filmszenen gegenüber, die von Notizen, Vorlesungen und Tagebucheinträgen Christa Wolfs inspiriert sind. Auf diese Weise begegnet die Protagonistin ihrer Autorin und die Inszenierung schlägt eine Brücke zwischen Bühnenraum und Außenwelt - auch in unsere Gegenwart hinein, die von so vielen
eigenen Ängsten, Wandlungen, Auflösungen bestimmt ist.
Die Auflösung von Kassandras Welt, aber auch die damit verbundene Befreiung, spiegeln sich im Bühnenbild wieder.


In der eigens für das Stück entwickelten Musik von Dominik Wirth hallt dieser Prozess der Dekonstruktion nach.

DANK


Wir danken dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg für den Erhalt der Theaterkapelle als Spielort.



Klaus Gruber vom RAWI|cc für die Bereitstellung der Probenräume


Konstanze Hausstätter von den Staatlichen Museen zu Berlin


Monika Schulz von der BVG


Marta Otlewska und Raphael Jung

für die Unterstützung der Dreharbeiten


Odette & Marc für ihr Feedback


Katharina für ihre Geduld und Liebe

©Markus Weber